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RIVER OF SOULS: Usurper

Passend zum wunderschönen, stimmungsvollen Cover beginnen RIVER OF SOULS ihr zweites Album „Usurper“ mit einem mächtigen Intro, das wie die perfekte Vertonung des nautischen Cover-Motivs hart am Wind in Richtung Epic Death Doom segelt. Und das Intro verspricht nicht zuviel, tatsächlich geht es ebenso hochklassig weiter und die Platte entwickelt sich zu einem absoluten Highlight.

RIVER OF SOULS haben alles, was epischen, melodischen Death Doom ausmacht: Ein Sänger, der growlt und leidet, ohne zu jammern, Gitarren, die dreckig und heavy klingen, wunderbare Melodien, mächtige Riffs, dramatische, ausladende Songs-Arrangements, die mitreißen – Was für eine tolle Platte! Ich muss unter Scham gestehen, dass mir diese Band bislang noch kein Begriff war, aber Gott sei Dank liefert die Band genau die Songs, mit denen ich den Schmerz über meinen Scham so richtig schön genießen kann.

Hart am Wind in Richtung Epic Death Doom

Man höre bitte mal „Rope’s End“ – von einem Song mit solch herzzerreißenden Melodien, emotionaler Tiefe und Heavyness träumen ehemalige Genre-Vorreiter wie PARADISE LOST oder MY DYING BRIDE doch mittlerweile nur noch. Oder der epische Titelsong, der eine wunderbares Beispiel dafür ist,wie man in einem Song eine emotionale Reise durch verschiedene Stimmungen in sehr unterschiedliche Parts gießen kann, ohne die Richtung und den Zusammenhang verlieren und einen organischen, aber epischen Song produziert. Oder der Part mit akustischen Gitarren in „A Spirit’s Weight“ – Gänsehaut! Und erst der Gesangs-Part danach! Hammer! Auch höhere Geschwindigkeiten wie in „The Thightening“ passen sich in die Atmosphäre ein und wirken nicht wie Fremdkörper, sondern fügen neue Facetten zum stimmigen Gesamtbild hinzu.

RIVER OF SOULS sind grandiose Songwriter

Durch alle Songs ziehen sich heavy Riffs erster Güte-Klasse und tolle Arrangements mit viel musikalischem Verstand. Es gibt tatsächlich keinen schwachen Song auf „Usurper“. Die Holländer erschaffen eine dichte und packende Musik, die den eindringlichen Gesang auf einer tiefschwarzen Welle der wunderschönen Traurigkeit, mit einer Schaumkrone aus blutigen Tränen an eine verdorrte Düne spült. Welcher Doom-Head möchte da nicht auf der halb-zerfallenen Bank an der verlassenen Strand-Promenade sitzen und einsamer Zeuge dieses sinistren Schauspiels werden…

RIVER OF SOULS erreichen ein songwriterisches Niveau wie es zuletzt nur MOURNING BELOVETH mit ihrer Göttergabe „Rust & Bone“ erreichen konnten. Die Iren sind ohnehin ein guter Referenzpunkt, denn beide Bands schaffen es irgendwie, aus den üblichen Genre-Zutaten eine sehr eigene Mischung zu kreieren, die zwar angenehm bekannt, aber dennoch überraschend und faszinierend klingt.

Einziger Wermutstropfen der eigentlich guten Produktion ist der sehr künstlich klingende Drumsound, bei dem einem Superior Drummer förmlich ins Gesicht springt.

Das soll aber die Freude nicht schmälern, denn die Holländer liefern eine wirklich fantastische Doom-Platte mit viel Melodie, Heavyness und herausragendem Songwriting ab, die mich wirklich überrascht. Noch überraschender ist allerdings, warum eine solche Band keinen Plattenvertrag hat….

Label:  Eigenvertrieb

Release Date: 15.05.2020

Line-up:
Bart de Greef- vocals
Paul Beltman- guitars
Mathijs van de Sande- guitars
Benjamin Hoogers- bass
Koen Spierings- drums

RIVER OF SOULS „Usurper“ Tracklist

1. Harbinger
2. Of Pit and Snare (Audio bei Bandcamp)
3. At Rope´s End (Audio bei Bandcamp)
4. Usurper (Audio bei Bandcamp)
5. A Spirit’s Weight (Audio bei Bandcamp)
6. Fateweaver
7. The Tightening
8. Aftermath

Mehr im Netz:
https://riverofsouls.bandcamp.com/

https://www.riverofsouls.nl/

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