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PRAYER: Silent Soldiers

“Silent Soldiers” ist ein nettes AOR/Melodic Rock-Album

Im Norden Finnlands hat man Zeit. Nein nein, nichts mit SloMo-Doom, PRAYER machen eingängigen AOR/Melodic Rock, sind aber nach dem Debüt “Wrong Adress” von 2005 und “Danger In The Dark” 2012 offensichtlich nicht die Schnellsten. Nun also hat die Band aus Oulu tatsächlich ihr drittes Album “Silent Soldiers” nachgeschoben. Bandkopf Tapani Tikkanen hat ein paar Kollegen ausgetauscht, mal schauen ob sich das Warten aufs Album gelohnt hat.

Nur das Debüt kennend, das doch eher typischer skandinavischer Melodic Rock war, scheint sich doch einiges geändert zu haben. So beginnt die Scheibe doch etwas sperriger, wie auch später immer wieder macht sich eine gute Portion STYX breit. Doch wieder typischer skandinavisch “Rock And A Hard Place”, wo man schnell mal an die tollen Schweden TREAT denken mag, ebenso bei “Fires Of The Heart”. Der Fuß wippt sofort mit, ein kleiner Ohrwurm. Das können auch “Ten Days Of Hell” und das etwas treibende “Dead Dog”. Sehr catchy auch “Devil´s Daughter”, man braucht nicht lange um zu erkennen, dass diese feurige Lady wohl irisches Blut in sich trägt. Passend gibt es ein paar Verbeugungen in Form typischer THIN LIZZY-Melodien. Äh ja … und es gibt sie, diese Schunkelsongs, welche die Zuhörergeneration doch deutlich zeigt. “Ghost Train” mit ruhigem BILLY IDOL auf dem Latino-Trip oder das schmalzige “King Of The Hill” sind schon arg grenzwertig. Erinnerungen an SMOKIE dürften erlaubt sein. Nein nein, keine Kritik! Wie viele 70er Charts-Bands – man denke nur an THE SWEET – hatten auch diese starke Songs, nur halt versteckt auf den Alben und Single B-Seiten. Wer hingegen Geschichtenerzähler mag wie MAGNUM, der fühlt sich beim abschließenden 14-Minuten-Epos wohl.

“Silent Soldiers” ist ein nettes AOR/Melodic Rock-Album.

Das Album macht Spaß, vor allem wenn man PRAYER ein paar Durchgänge gönnt. Man wippt mit, schunkelt, es gibt gute Gitarren, nicht zu überzogene Keyboards, an die Vocals gewöhnt man sich. Ein paar Songs mit Ohrwurmtalent sind da, auch hier und da ein Moment zum Schmunzeln bei den Vocals. Ein wirklich nettes Album eher für die reiferen Rockfans , das jedoch nicht so prickelnd ist, dass man es unbedingt braucht.

Veröffentlicht: 19.01.2018

Spielzeit: 68:58 Min.

Line-up:
Tapani Tikkanen – Vocals, Guitar
Jukka Ihme – Guitar
Mike Pohjola – Keyboards
Tom Pohjola – Bass
Ville Hanhisuanto – Drums

Label: Escape Music

Website: https://www.facebook.com/prayerbandofficial

Die Tracklist von “Silent Soldiers”:

1. Silent Treatment
2. Rock And A Hard Place
3. Fires Of The Heart
4. Feel Like A Prisoner
5.Ten Days Of Hell
6. Dead Dog
7. Ghost Train
8. Devil´s Daughter
9. King Of The Hill
10. Get Me Out Of Here
11. No Giver, All Taker
12. Mystery Island

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