I PREVAIL: Trauma

Angesichts der Tatsache, dass „Trauma“ für I PREVAIL ein ungemein persönliches Album ist, irritiert die Wahl des Covers. Das Bild des Künstlers Mike Winkelmann aka Beeple aus dem Jahr 2017 ziert bereits andere musikalische Veröffentlichungen. Das mag ideenlos sein, ist aber leider das geringste Problem.

Angesichts der Tatsache, dass „Trauma“ für I PREVAIL ein ungemein persönliches Album ist, irritiert die Wahl des Covers durchaus. Das Bild des Künstlers Mike Winkelmann aka Beeple (Link zu Instagram) aus dem Jahr 2017 ziert bereits andere musikalische Veröffentlichungen. Das mag ideenlos sein, ist aber leider das geringste Problem der Platte.

I PREVAIL agieren auf ihrem zweiten Full-Length ohne Vision oder Richtung. „Trauma“ ist wie der besorgte Teenager, der überall dazugehören möchte und genau deshalb keinen Anschluss findet. „Bow Down“ beginnt noch brutal mit mächtigen Riffs und gewaltigen Screams, bevor uns ein zuckriger Refrain aus dem (Ball-)Pit abholt. Als Einstieg geht der schablonenhafte Metalcore klar, setzt im Folgenden aber nur noch in „Gasoline“ sowie „Deadweight“ kleine Akzente. Hier reißen I PREVAIL keine Bäume aus, beherrschen das Moshen-nach-Zahlen-Schema aber immerhin routiniert.

I PREVAIL ertränken uns im Autotune

Klammert man den immerhin radiotauglichen Emo-Rocker „Hurricane“ aus, triefen die restlichen Kompositionen auf „Trauma“ vor Schmalz und/oder Kitsch. „Cringy“ nennt das die heutige Internetgeneration und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Das klebrige Duett „Every Time You Leave“ ersäuft wie „Low“ im Autotune, der bemühte Sprechgesang in „Paranoid” lässt sogar Mike Shinoda (LINKIN PARK) wie EMINEM erscheinen und trotz ordentlicher Performance von Gastrapper Justin Stone ist „Rise Above It“ mehr Schlaf- als Aufputschmittel. Immerhin fängt „Let Me Be Sad“ auf geradezu brillante Weise das Gefühl ein, „Trauma“ zu hören.

Bei “Trauma” ist der Name Programm

Diesen kraftlosen Eintopf aus ein bisschen Metalcore, Trap-Elementen, amateurhaftem Sprechgesang, einer Tonne Synthesizer und weinerlichem Autotune-Gesang als Crossover zu bezeichnen, würde dem Genre nicht gerecht werden. Dass der Entstehungsprozess dieses Albums für I PREVAIL-Sänger Brian Burkheiser wie Therapie war, macht die Veröffentlichung für die Formation selbst enorm wertvoll. Wenn wir „Trauma“ in die Anlage legen, ist der Name hingegen leider Programm.

Veröffentlichungstermin: 29.03.2019

Spielzeit: 40:50

Line-Up:

Brian Burkheiser – Vocals
Eric Vanlerberghe – Vocals
Steve Menoian – Guitar, Bass
Dylan Bowman – Guitar
Gabe Helguera – Drums

Produziert von Tyler Smith

Label: Spinefarm / Fearless Records

Homepage: http://iprevailband.com/
Facebook: https://www.facebook.com/IPrevailBand/

I PREVAIL “Trauma” Tracklist

1. Bow Down (Video bei YouTube)
2. Paranoid (Video bei YouTube)
3. Every Time You Leave (feat. Delaney Jane)
4. Rise Above it (fear. Justin Stone)
5. Breaking Down (Video bei YouTube)
6. DOA
7. Gasoline (Video bei YouTube)
8. Hurricane (Video bei YouTube)
9. Let Me Be Sad
10. Low
11. Goodbye (Interlude)
12. Deadweight
13. I Don’t Belong Here

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