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DEAD KOSMONAUT: Gravitas

Als vor einigen Jahren Peter Stjärnvind (Ex-ENTOMBED) NIFELHEIM verliess und mit JOSEPH THOLL BLACK TRIP (mittlerweile VOJD) gründete, wurde klar, dass auch die härtesten schwedischen Death Metal-Meister ein Faible haben für 70er Rock. In diese Sparte fallen irgendwie auch DEAD KOSMONAUT, denn hier leben Gitarrist Fredrik Folkare (UNLEASHED, FIRESPAWN) und Sänger Pelle Gustafsson (NIFELHEIM) ihre Rockerseite aus. Die EP “Rekviem” zeigte die langsame, nachdenkliche Seite von DEAD KOSMONAUT und die düstere Atmosphäre erinnerte bisweilen gar an PINK FLOYD. Doch wie geben sich die Schweden auf wenige Monate später auf “Gravitas”?

Wenn die langsamen IRON MAIDEN-Songs in den Fokus rücken

Produziert ist “Gravitas” durch und durch professionell und der Gedanke liegt nahe, dass der klangkompetente Fredrik Folkare hier auch hinter den Reglern seine Finger im Spiel hatte. Schon im Opener “Black Tongue Tar” schwingen grosse 70er-Jahre-Gefühle mit, nicht nur, weil DEAD KOSMONAUT hier auf Hammond-Orgel-Klänge setzen. Filigrane Gitarrensoli schweben über den erdigen Riffs und DEAD KOSMONAUT klingen nie, als musizierten sie zeitgemäss im Jahr 2020. Im Anspieltipp “Vanitas Profeta” erinnern die Gitarrensoli fast schon an RUSH, wenngleich die Einflüsse von THIN LIZZY, SAXON, URIAH HEEP oder IRON MAIDENs natürlich präsenter sind. Die IRON MAIDEN-Parallele betrifft vor allem den Gesang und Pelle Gustafsson (NIFELHEIM) macht aus seiner Bruce Dickinson-Verehrung keinen Hehl. Interessant in diesem Zusammenhang wird indes, dass DEAD KOSMONAUT sich vor allem an den (teilweise überlangen) langsamen, epischen IRON MAIDEN-Songs orientieren, die man live nur selten von den Engländern serviert bekommt. 

Unerwartet und ohne Eile

Dass sich eine neuere Retroband an den langsameren Stücken IRON MAIDENs orientiert, ist ungewöhnlich. Saufen und Rock`n Roll ist irgendwie nicht bei DEAD KOSMONAUT, aber total abgefahren doomig sind die Schweden hier auch nicht unterwegs, obwohl sie mit Gastmusiker Per Broddesson (Ex-GRIFTEGåRD) einen waschechten Düsterdoomer in ihren Gastmusikerreihen haben. “Gravitas” wird für die einen weder Fisch noch Fleisch sein, für die anderen eine Statement bezüglich Eigenständigkeit. Es wird spannend, DEAD KOSMONAUT weiter zu verfolgen, denn bei “Gravitas” ist in Sachen Songwriting noch Luft nach oben…

Veröffentlichungstermin: 31.01.2020

Spieldauer: 46:41

Label: High Roller Records

Website: https://www.facebook.com/Dead-Kosmonaut-179075279238707

Line Up
Pelle Gustafsson (NIFELHEIM) – Vocals
Mattias Reinholdsson – Bass
Henrik Johansson – Drums, Keyboards
Fredrik Folkare (UNLEASHED, FIRESPAWN) – Gitarren, Keyboards
Pär Fransson – Gitarren

Gastmusiker
Daniel Moilanen – Drums
Mats G. Eriksson- Orgel
Per Brodddesson (Ex-GRIFTEGåRD) – Gitarren

DEAD KOSMONAUT: Gravitas Tracklist

1. Black Tongue Tar
2. Iscariot`s Dream
3. Vanitatis Profeta
4. The Spirit Divide
5. Hell / Heaven
6. Gravitas
7. Dead Kosmonaut – Part I
8. Dead Kosmonaut – Part II

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